Petric bestraft Schnarchnasen-FC

1:2 gegen den HSV

Von ALEXANDER HAUBRICHS und MARKUS KRÜCKEN

Köln – Das Plakat mit den Weihnachtsgrüßen an die Fans hielt kaum einer hoch – und es wollte auch niemand sehen.

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Der 1. FC Köln rutscht nach der vierten Pleite in Folge mehr und mehr Richtung Keller. Advent, Advent, die Abwehr pennt!

Schnarchnasen-Anfälle in der Verteidigung kosteten beim 1:2 (0:2) gegen den Hamburger SV die Punkte und bringen den FC in Bochum unter Zugzwang.

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„Wir sind noch nirgendwo vorgeführt worden. Überall hatte man das Gefühl, das etwas drin war“, hatte FC-Coach Christoph Daum vor der Partie gegen den Hamburger SV gesagt. Könnt ihr haben, dachten sich offenbar die Gäste und beherrschten den FC 83 Minuten lang nach Belieben. Dabei hatte Daum unter der Woche minutiös die Fehler der Pleitenserie in vier Videositzungen aufgearbeit.

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Schwerpunkt eins: Verhalten nach individuellen Fehlern. Doch nach Kevin Pezzonis Fehlpass ging Miso Brecko nicht energisch zu Jansen, Pierre Womé ließ Mladen Petric im Rücken entkommen, Keeper Mondragon sah auch mies aus und es stand 0:1 (15.). Schnarchnasen, die erste!

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Schwerpunkt 2: Standardsituationen. Und auch hier hatten Daums Schüler nicht hingehört. Joris Mathijsen verlängert Piotr Trochowski Eckball, Mondy kann sich nicht entscheiden, Mohamad verliert den Zweikampf gegen Petric – und es steht 0:2 (31.). Schnarchnasen, die zweite! Das war auch der Halbzeitstand und so ging es mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabinen.

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Dabei hatten der FC giftig angefangen, gingen bis und über die Grenzen des Erlaubten. Und so gab es eine Großchance. Nach Rückpass von Mathijsen auf Keeper Frank Rost gab es indirekten Freistoß, aber Pierre Womé traf nur den angelegten Arm des holländischen HSV-Abwehrstars. „Schon in der Schülermannschaft lernt man, dass man den Ball richtig hoch schießt“, ärgerte sich Boss Wolfgang Overath auf der Tribüne.

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Und so übernahm der HSV das Kommando, erzielte ohne großen Aufwand zwei Treffer und steuerte mit tatkräftiger Hilfe der FC-Defensive dem Auswärtssieg entgegen.

Novakovics Anschlusstor ließ kurz vor Schluss noch einmal Hoffnung aufkommen. Mathijsen traf auf der Gegenseite nur die Latte, so dass die FC-Fans bis zum Schluss hoffen durften. Daum-Assistent Roland Koch: „Wir haben 19 Punkte und wollen in Bochum gewinnen. Dann hätten wir 22 Punkte. Das wäre in Ordnung.“ Das Danke-Plakat käme von Herzen. Aber auch Koch weiß: „Es gibt keinen Ersatz für Siege.“

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