Ach, Mondi!

Würde er doch so halten, wie er jubelt!

Köln – Animalisches Augenrollen. Bebende Blicke. Charismatisches Gefühls-Chaos. Völlig losgelöst stürmt Faryd Mondragon (37) mit ausgebreiteten Armen über den Rasen.

Brüllt wie ein Gorilla, küsst den Geißbock auf der Brust, geht in die Knie. Die Jubel-Show des FC-Torwarts vor der Kölner Fankurve am Samstag zeigte: So sehn Derby-Sieger aus.

Ach Mondi! Würdest Du doch so halten, wie du jubelst. Dann hätte der FC ein Problem weniger… Kein Wunder, dass der Kolumbianer nach dem 2:1 durch Super-Held Milivoje Novakovic (29) vor Freude ausrastete.

Novas Siegtreffer in Gladbach machte nämlich den Bock vergessen, den Mondragon zuvor mal wieder fabriziert hatte. Kurz nach der FC-Führung durch Ehret unterlief er halbherzig eine Daems-Ecke. Brouwers sagte „Danke“, stocherte den Ball zum 1:1 rein.

Wäre dies das Endresultat gewesen, hätte spätestens jetzt eine offene Torwart-Diskussion am Geißbockheim begonnen. Doch Nova verhinderte sie. Und versuchte sie nachher sogar im Keim zu ersticken. „Mondi trifft beim Gegentor keine Schuld. Er sah den Ball kaum“, nahm der Kapitän den Krisen-Keeper in Schutz. Als wäre nichts gewesen.

Die Wahrheit ist aber eine andere. In seiner letzten Profi-Runde (Vertrag läuft im Sommer 2009 aus) muss sich der Anden-Vulkan endlich steigern! In der Vorsaison gewann der Routinier dem FC noch Spiele wie gegen Jena und Wehen im Alleingang, avancierte so zum Aufstiegshelden. Von dieser Form ist er aber momentan weit entfernt.

Mit Thomas Kessler und dem fleißigen Miro Varvodic scharren zwei Talente schon mit den Hufen, sie wollen ins Tor. Und dort nicht nur schön jubeln…

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